Das Facility Management hat sich in den letzten Jahren sowohl inhaltlich als auch strukturell stark weiterentwickelt. Was früher eine eher unscheinbare Funktion mit unklaren Grenzen war, hat heute eine strategische Bedeutung: Es trägt wesentlich zu zentralen Unternehmenszielen bei – etwa zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz, zur Arbeitgeberattraktivität und zur nachhaltigen Entwicklung.
In dieser Berufsprofilbeschreibung erfahren Sie alles über die Aufgaben eines Facility Managers, die erforderlichen Kompetenzen, das Gehalt und die relevanten Ausbildungswege.
Welche Aufgaben hat ein Facility Manager?
Die Hauptaufgabe eines Facility Managers – auch bekannt als Leiter Allgemeine Dienste oder Gebäudemanagementleiter – besteht darin, die täglichen Abläufe im Unternehmen zu koordinieren und sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert.
Der Facility Manager trägt die Verantwortung für Komfort, Sicherheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Zu seinen fünf zentralen Aufgaben gehören:
Management der allgemeinen Dienste: Organisation der Teamarbeit und Durchführung von Schulungen.
Betriebsführung der Anlagen: Wartung und Instandhaltung der Gebäude und Geräte, Vorschläge zur Verbesserung der Einrichtungen, Kostenkontrolle und Budgetüberwachung.
Einhaltung von Vorschriften: Beratung der Geschäftsleitung zu Präventionsmaßnahmen, Umsetzung von Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltauflagen.
Management von Dienstleistern: Erstellung von Leistungsverzeichnissen, Durchführung von Ausschreibungen, Vertragsüberwachung usw.
Mitarbeitermanagement: Ermittlung der Bedürfnisse bezüglich Arbeitsumgebung, Ausstattung der Arbeitsplätze und Sensibilisierung für umweltbewusstes Verhalten.
Welche Kompetenzen benötigt ein Facility Manager?
Um Facility Manager zu werden, sind sowohl technische Fachkenntnisse als auch zwischenmenschliche Fähigkeiten erforderlich.
Das allgemeine Profil eines guten Facility Managers
Ein Facility Manager muss über ausgezeichnete kommunikative Fähigkeiten verfügen, da er in ständigem Kontakt mit Lieferanten, Dienstleistern, Subunternehmern und internen Abteilungen steht. Darüber hinaus sind Vielseitigkeit, Reaktionsfähigkeit, Flexibilität und Genauigkeit unerlässlich.
Technische Kenntnisse in den Bereichen Verhandlung, Gebäudewartung, Sicherheit und Umweltvorschriften sind ebenso wichtig wie organisatorisches Talent.
Technische Fähigkeiten
Ein Facility Manager sollte:
Sicher im Umgang mit Office-Software sowie Projektmanagement-Tools sein,
Kenntnisse im öffentlichen Beschaffungswesen besitzen,
Mit HSQE-Standards (Health, Safety, Quality, Environment) vertraut sein,
Über Führungskompetenz und Organisationsfähigkeit verfügen,
Ein gutes Verständnis für die verschiedenen Unternehmensbereiche haben.
In internationalen Unternehmen ist außerdem sehr gutes Englisch oft Voraussetzung, um mit Teams im Ausland zu kommunizieren.
Soziale Kompetenzen (Soft Skills)
Zu den wichtigsten Eigenschaften eines Facility Managers gehören auch die Soft Skills.
Neben Kommunikationsstärke sind Verhandlungsgeschick, Führungsqualitäten, Anpassungsfähigkeit und pädagogisches Talent entscheidend. Ein Facility Manager ist nicht nur Organisator, sondern auch Vermittler und Motivator.
Wie hoch ist das Gehalt eines Facility Managers?
In Europa liegt das durchschnittliche Jahresgehalt eines Facility Managers bei etwa 69.000 €. Berufseinsteiger verdienen im Schnitt rund 47.000 € jährlich, während erfahrene Manager bis zu 85.000 € oder mehr verdienen können.
Das Gehalt hängt u. a. von folgenden Faktoren ab:
Größe und Anzahl der betreuten Standorte,
Mitarbeiterverantwortung,
Grad der Fremdvergabe und interner Zuständigkeiten.
Wer beschäftigt Facility Manager?
Facility Manager sind in vielen Branchen gefragt – überall dort, wo vielseitige Fachkräfte benötigt werden, darunter:
Private Unternehmen
Öffentliche Einrichtungen
KMU
Großunternehmen
Multinationale Konzerne
Die Aufgaben variieren je nach Unternehmensgröße: In kleinen Organisationen ähneln sie häufig denen eines Administrationsleiters, mit einem breiten Verantwortungsbereich und enger Zusammenarbeit mit externen Partnern. In großen Konzernen ist das Aufgabenfeld spezialisierter, und Facility Manager führen meist größere Teams.
Dank dieser Vielfalt eröffnen sich zahlreiche berufliche Perspektiven und Einstiegsmöglichkeiten – vorausgesetzt, Sie bringen die entsprechenden Fähigkeiten mit.
Welche Ausbildung ist erforderlich, um Facility Manager zu werden?
In der Regel sind mehrere Jahre Berufserfahrung im Facility Management oder in verwandten Bereichen (z. B. Einkauf, Assistenz oder Verwaltung) erforderlich.
Typische Ausbildungswege sind:
Masterabschluss einer Wirtschaftshochschule mit Spezialisierung auf Einkauf oder Facility Management,
Studium in Betriebswirtschaft oder Bauwesen,
Ingenieur- oder Architekturausbildung.
Ein Facility Manager kann sich später weiterentwickeln – etwa zum Multi-Site-Manager, Service Buyer oder Immobilienmanager. Aufgrund des breiten Aufgabenfeldes ist eine Spezialisierung im Laufe der Karriere üblich.
Wie verändert sich die Rolle eines Facility Managers im Laufe der Zeit?
Unternehmen stehen ständig vor neuen Herausforderungen – insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung. Der Facility Manager muss daher gesetzliche Vorgaben umsetzen, Bedürfnisse antizipieren, Innovationen fördern und langfristig planen.
Auch Themen wie Optimierung der Lieferkette fallen zunehmend in seinen Verantwortungsbereich.
Neben der Mitarbeiterzufriedenheit und dem Lieferantenmanagement spielt heute auch die Kundenbeziehung eine wichtige Rolle. In einem wettbewerbsintensiven Umfeld ist es entscheidend, Kundenzufriedenheit und -bindung zu fördern.
Dazu gehören Maßnahmen, die ökonomische und ökologische Interessen vereinen, wie:
Einführung nachhaltiger Prozesse,
Vermeidung von Verschwendung,
Optimierung von Produktionsabläufen.
Der Facility Manager ist somit ein Treiber des Wandels – er hinterfragt bestehende Prozesse, optimiert sie und stärkt so die Effizienz und Servicequalität des Unternehmens.



