Was sind die künftigen Herausforderungen der grünen Lieferkette?

Nachhaltige Arbeitsplätze und Unternehmen
Grüne Lieferkette: Ökodesign, nachhaltige Lagerhäuser, umweltfreundlicher Transport und mehr. Erfahren Sie, wie die nachhaltige Entwicklung in das Unternehmen der Zukunft integriert wird.

Ebenso wie die Ausbreitung der Robotik, der künstlichen Intelligenz und der dialogorientierten Wirtschaft ist auch die nachhaltige Entwicklung ein zentrales Thema für Unternehmen im 21. Jahrhundert. Die Folgen der Massenindustrialisierung und des Konsumverhaltens der letzten Jahrzehnte haben die Besorgnis über die Umweltauswirkungen von Produktions- und Vermarktungsprozessen nur noch verstärkt. Die Optimierung einer umweltfreundlichen Lieferkette ist eine große Herausforderung, der sich Unternehmen in den kommenden Jahren gegenüber sehen werden. Wie können sie eine effektive grüne Lieferkette umsetzen und ihren Kunden damit einen Mehrwert bieten? Hier sind einige Antworten.

Die grüne Lieferkette – Hindernis und Chance für Unternehmen

Die Einführung einer grünen Lieferkette befasst sich mit Themen, die für Unternehmen bereits jetzt von grundlegender Bedeutung sind und die sich in den kommenden Jahren als immer wichtiger erweisen werden. Druck und Anreize aus verschiedenen Richtungen werden sie dazu zwingen, ein umweltbewusstes Konzept zu implementieren. Beispiele hierfür sind unter anderem:

  • Die Belastung durch neue Vorschriften, die nur noch zunehmen werden, mit Fristen bis 2030 oder 2050 in vielen Bereichen;

  • Die Lieferketten sind aufgrund der Knappheit bestimmter Materialien (Öl, Kobalt, Erze usw.) unberechenbarer geworden;

  • Größerer Druck seitens der Verbraucher, die nun besseren Zugang zu Informationen über nachhaltige Entwicklung haben und in der Lage sind, Greenwashing zu erkennen.

Indem Unternehmen zukünftige staatliche Veränderungen antizipieren, können sie sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und zugleich ihr Image bei Kunden, Partnern oder institutionellen Akteuren stärken – durch die Entwicklung einer CSR-Strategie (Corporate Social Responsibility). Außerdem können sie dadurch in vielen Fällen bestimmte Ausgabenbereiche reduzieren, auch wenn die Anfangsinvestitionen kostspielig sein können.

Die grüne Lieferkette im Produktionsprozess

Die Berücksichtigung der nachhaltigen Entwicklung in der Produktion beginnt bereits bei der Wahl der Versorgungsquellen. Die Unternehmen der Zukunft werden auf die Verwendung von umweltfreundlichen Rohstoffen und Materialien Wert legen. Ihre Beschaffungsentscheidungen werden sie zudem auf das Engagement der Lieferanten für nachhaltige Entwicklung (neben Qualität, Preis und Lieferzeiten) stützen müssen sowie lokale Partner (kurze Lieferketten) bevorzugen. Die Re-Lokalisierung und die vorrangige Nutzung von lokalem Fachwissen werden die Entfernung und den Zeitaufwand für die Lieferung von Waren erheblich verringern.

Darüber hinaus führt die Produktion von materiellen Gütern unweigerlich zu einem erheblichen Energieverbrauch durch den Einsatz von Maschinen und verschiedenen Verfahren zur Umwandlung von Rohstoffen. In vielen Fällen erfordert die Herstellung auch die Verbrennung von Rohstoffen (Öl, Kohle), welche den größten Anteil an den Treibhausgasemissionen haben.

Unternehmen werden daher zu einer umweltfreundlicheren Produktion übergehen müssen, um den Energieverbrauch zu senken und saubere Technologien einzusetzen, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Lean-Management-Techniken können beispielsweise dazu beitragen, den Verbrauch von Wasser, Strom und Ressourcen im Herstellungsprozess zu reduzieren. Auf diese Weise wird das ökologische Ziel mit dem wirtschaftlichen Ziel der Kostensenkung verbunden.

Schließlich erfordert die Optimierung des Produktionsprozesses eine erhebliche Steigerung des Recyclings. Die Möglichkeit, bestimmte Verpackungsmaterialien am Ende ihres Lebenszyklus wiederzuverwenden und sie in einen neuen Produktionszyklus einzubringen, trägt zur Senkung der Herstellungskosten bei. Die Begrenzung von Abfall (z. B. Verringerung des Kartonvolumens) oder die getrennte Abfallsortierung sind ebenfalls wichtige Elemente des Nachhaltigkeitsengagements von Unternehmen. Dieser Ökodesign-Ansatz, der den gesamten Lebenszyklus eines Produkts von der Entwicklung bis zum Recycling berücksichtigt, ist ein weiterer Aspekt, bei dem Unternehmen in Bezug auf ihr ökologisches Engagement noch viel Spielraum für Verbesserungen haben.

Grüne Lieferkette und Lagerung: Das umweltbewusste Lager

Über die Herstellung von Produkten hinaus liegt die Herausforderung der grünen Lieferkette auch weitgehend in der Fähigkeit von Unternehmen, umweltfreundliche Logistiksysteme einzurichten, die eine nachhaltige Entwicklung fördern. Das bedeutet, Umweltkriterien ebenso wie Kosten-, Qualitäts- oder Lieferzeitkriterien in die ERP des Unternehmens (zentrale Datenverwaltungssoftware) zu integrieren.

Bei der Planung der Logistik sind in erster Linie der Standort des Lagers, sein Layout und die für seine Gestaltung verwendeten Materialien zu berücksichtigen. Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Photovoltaik, Windturbinen, Wasserkraftwerke und Regenwassersammel- und -aufbereitungssysteme sind solide Grundlagen für das nachhaltige Lagerhaus der Zukunft.

Über das Lagerhaus selbst hinaus muss die gesamte Bestell- und Lagerkette die Umsetzung einer grünen Logistik unterstützen. Ein WMS (Warehouse Management System) sollte es ermöglichen, die Bearbeitung und Vorbereitung von Aufträgen zu optimieren, um die Umsetzungskosten zu senken und die Anzahl der energieaufwendigen Fahrten für jeden Vorgang zu begrenzen.

Zu diesem Zweck wird der Einsatz fortschrittlicher Technologien künftig ein weitgehend automatisiertes und autonomes Logistikmanagement ermöglichen – mittels EDI-Systemen (Electronic Data Interchange), RFID-Chips und zahlreichen Managementtools, die den Standort gelagerter Materialien oder Produkte anzeigen. Die robotergestützte Automatisierung wird weiter ausgebaut und zusätzlich zur Kommissionierung (Verpackung) auch zur Palettierung sowie zum Beladen und Verfolgen von Lkw und Containern beitragen.

Wir entwickeln uns somit hin zu einer stärkeren Kontrolle der Auswirkungen der Logistik – nicht nur auf die externe Umwelt (verantwortungsbewusste Gebäudekonstruktion, Verringerung der Umweltverschmutzung, Abfallbehandlung, ökologisches Energiemanagement), sondern auch auf die interne Umwelt (Mitarbeiterkomfort, gesundheitliche Qualität der Arbeitsräume).

Grüne Lieferkette: Die Transportrevolution

Die grüne Versorgungskette der Zukunft wird auch große Veränderungen beim letzten Glied der Produktionskette, dem Transport, mit sich bringen, sei es bei der Lieferung, der Versorgung oder der Beförderung von Waren. Daher sind Hin- und Rückfahrten so zu optimieren, dass Leerfahrten vermieden werden.

Hinsichtlich der Zustellungen muss das Problem der letzten Meile angegangen werden, die nicht nur kostenintensiv ist, sondern auch erhebliche CO₂-Emissionen verursacht – insbesondere dann, wenn ein Paket nicht zugestellt werden kann und eine erneute Lieferung erforderlich ist.

Zu diesem Zweck muss die Zustellung an Abgabestellen, die immer häufiger erfolgt, weiter ausgebaut werden. Eine weitere Lösung könnte die Zustellung per Drohne sein, die eine Antwort auf all diese Probleme bieten könnte, auch wenn der rechtliche Rahmen und die praktischen Anwendungen noch zu definieren sind. Dies könnte sich als besonders nützlich für die Verwaltung der Rückgabe von Waren erweisen.

Außerdem sollte dem Fluss- oder Schienenverkehr gegenüber dem Straßen- oder Luftverkehr Vorrang eingeräumt werden. Wenn diese Alternativen nicht möglich sind, tragen der Einsatz von Biokraftstoffen (Ethanol, ETBE, Pflanzen- oder Ölsaatöle) sowie die Routenoptimierung zur Verringerung der Schadstoffemissionen und der Umweltauswirkungen von Produktion und Transport bei. Zum Verkehr der Zukunft gehört auch der breite Einsatz von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen, vor allem im Güter- und Logistikbereich.

Diese Entwicklungen im Transportsektor sollten sich auch in der Erneuerung des Fuhrparks widerspiegeln, wobei Hybrid- oder Elektrofahrzeuge langfristig zum Standard werden sollten. Die vollständige Abschaffung von Dieselfahrzeugen ist ein wichtiger erster Schritt zur Umsetzung dieses nachhaltigen Ansatzes.

Die Unternehmen müssen daher einen globalen Ansatz verfolgen, bei dem die nachhaltige Entwicklung in alle Phasen des Produktionsprozesses integriert wird. Neben dem Umweltengagement, das heute ein wichtiger Faktor für die Entscheidung der Verbraucher ist, bietet die grüne Lieferkette den Unternehmen auch die Möglichkeit, ihre Produktions- und Vermarktungsmethoden vollständig zu überprüfen und gleichzeitig ihre Kosten zu senken.

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Manutan DeutschlandVerfasst am 16. September 2025

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