Roadmap Kreislaufwirtschaft: 7 Maßnahmen für den Einkauf

Nachhaltige Arbeitsplätze und Unternehmen
Optimieren Sie Ihren Ansatz zur Kreislaufwirtschaft in Ihrem Einkauf mit 7 Maßnahmen für Ihre Roadmap.

Auf Regierungsebene, aber auch in den Unternehmen, scheint ein Übergang zur Kreislaufwirtschaft nunmehr notwendig zu sein, um die Umweltkrise zu bewältigen. Dieses Wirtschaftsmodell bietet eine Antwort auf die großen Herausforderungen unserer Zeit: Erschöpfung der Ressourcen durch übermäßigen Verbrauch, Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt. Die Kreislaufwirtschaft bringt freilich auch insbesondere ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen in Einklang, was eine nachhaltige Zukunft für alle bedeutet. Um sicherzustellen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen, ist es unerlässlich, eine Roadmap einzuführen, welche die Kreislaufwirtschaft sowohl in den Ländern als auch in den Unternehmen einschließt.

Was ist eine Roadmap zur Kreislaufwirtschaft?

Viele Länder auf der ganzen Welt, wie etwa Finnland, Chile oder Frankreich, haben ihre eigenen Roadmaps für die Kreislaufwirtschaft erstellt. Dies ist ein strategisches Instrument, um einen umfassenden Wandel einzuleiten und relevante Maßnahmen für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu fördern. Unabhängig davon, ob ein Staat oder eine Organisation eine solche Roadmap erstellt, gilt es, schnelle Fortschritte bei der Erreichung seiner Ziele zu machen und dabei alle Beteiligten langfristig einzubeziehen.

Die Erstellung eines solchen Dokuments zielt darauf ab, die Akteure eines Ökosystems zu mobilisieren, um eine gründliche Analyse durchzuführen, eine geeignete Strategie zu entwickeln und die Mittel zu ihrer Umsetzung festzuschreiben. Es handelt sich um einen pragmatischen Ansatz, bei dem es darum geht, die Standpunkte aller Beteiligten zusammenzubringen, aber auch die verschiedenen Schritte zu bestimmen, die zur Erreichung der Ziele erforderlich sind.

In diesem Referenzdokument finden sich in der Regel mehrere Teile:

  • Strategie und globale Vision

  • Zeitplan und angewandte Methodik

  • Zentrale Verpflichtungen, im Einklang mit den Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung

  • Maßnahmen zur Kreislaufwirtschaft, zu denen sich alle verpflichten

  • Konkrete Aktionen und Ziele für jede dieser Maßnahmen

Welche Maßnahmen für Ihre Einkaufsabteilung?

Unter den Abteilungen und Berufen, die bei dem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft eine wesentliche Rolle spielen, steht die Einkaufsabteilung an vorderster Front. Tatsächlich können Einkäufer Einfluss auf alle drei Bereiche der Kreislaufwirtschaft nehmen: bessere Produktion, besserer Konsum und bessere Abfallwirtschaft. Hier sind 7 Top-Maßnahmen, die in Einkaufsabteilungen umgesetzt werden können.

1. Entwicklung eines Ökodesigns für Produkte und Serviceleistungen

Viele Experten sind sich einig, dass 80% der Auswirkungen einer Ware oder Serviceleistung auf die Umwelt bereits bei ihrer Konzeption festgelegt werden. Deshalb ist das Ökodesign ein Schlüsselelement in der Kreislaufwirtschaft. Dies erfordert eine umfassende Analyse des ökologischen Fußabdrucks eines Produkts, und zwar während seines gesamten Lebenszyklus.

Der Einkauf spielt in diesem Prozess eine wichtige Rolle, insbesondere beim Vergleich der verschiedenen Materialien, aber auch der Lieferanten, der Liefermodalitäten usw. Dies ist ein wesentlicher Schritt, um zur Abfallvermeidung beizutragen.

2. Förderung der funktionalen Wirtschaft

Bei der funktionalen Wirtschaft wird die Nutzung eines Produkts verkauft, während das Produkt Eigentum des Herstellers bleibt. Dieses Geschäftsmodell besteht darin, dass der Kunde die zur Verfügung gestellten Produkte und Dienstleistungen nutzen kann.

Das funktioniert mit Material, wie etwa einem Drucker oder einem Beleuchtungssystem, aber z.B. auch mit Transportmitteln, die von Mitarbeitern genutzt werden. Es liegt an den Käufern, ihre Vertragspraktiken in Frage zu stellen und in das Zeitalter der Servitization einzutreten.

3. Entwicklung einer Sharing Economy

Genauso wie ein Unternehmen Produkte oder Ausrüstungen mieten kann, anstatt sie zu kaufen, kann es auch ein Produkt verwenden, das ein anderes Unternehmen besitzt, falls es dort nicht ausgelastet oder zu viel davon auf Lager ist. Dazu müssen die Einkaufsabteilungen digitale Plattformen nutzen, welche die verschiedenen Ansprechpartner zusammenbringen. Diese können extern, aber auch intern innerhalb einer großen Gruppe eingerichtet sein.

Beim Austausch von Energie, Rohstoffen, Dienstleistungen- oder Infrastruktur innerhalb eines Gebiets spricht man von Industriesymbiose oder industrieller und territorialer Ökologie. Der Abfall des einen wird so zu einer Ressource für den anderen innerhalb des lokalen Ökosystems.

4. Die Lebensdauer der Produkte erhöhen

Unternehmen können die Wiederverwendung, die Wiederverwertung, die Reparatur oder das Remanufacturing ihrer Produkte und Materialien fördern. Die Einkaufsabteilungen spielen dabei eine Schlüsselrolle, unabhängig davon, ob sie sich dafür entscheiden, diese Prozesse intern durchzuführen oder auszulagern.

Sie kümmern sich dann entweder darum, das Know-how der internen Teams zu erweitern, oder arbeiten mit geeigneten Dienstleistern zusammen. Im zweiten Fall geht es darum, Lieferanten zu beschaffen, zu begleiten und ihre Leistung zu überwachen.

5. Verbesserung des End-of-Life-Managements von Produkten

Es ist Aufgabe der Einkaufsabteilungen, die richtigen Partner zu finden, um für die Sortierung, Sammlung, Behandlung und Verwertung von Abfall zu sorgen. Zumal es nicht für alle Materialien ausgereifte Recyclingmethoden gibt.

Die Einkäufer müssen also den Markt äußerst intensiv beobachten. Denn es gilt, Innovationen bei Recyclingtechnologien oder -verfahren aufzuspüren.

6. Entwicklung von recycelbaren und/oder recycelten Verpackungen

Verpackungen beeinflussen die Abfallwirtschaft und den gesamten ökologischen Fußabdruck von Produkten. Deshalb ist es für die Einkaufsabteilungen von Vorteil, die Zusammensetzung ihrer Verpackungen zu überprüfen.

Sie können damit beginnen, bei ihren Verpackungen weniger umweltschädliche Materialien, wie Karton, Glas oder PET-Kunststoff (Polyethylenterephthalat) zu bevorzugen. Es ist ebenfalls möglich, das Design der Verpackungen zu überdenken, um sie kompakter und leichter zu machen.

7. Einkaufsteams schulen

Die Sensibilisierung und Schulung der Einkaufsteams ist für einen erfolgreichen Übergang zur Kreislaufwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Mithilfe von professionellen Ausbildern und Experten sollten Schulungen zu den Schlüsselkonzepten der Kreislaufwirtschaft, den damit verbundenen wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen sowie zu verantwortungsvollen Beschaffungspraktiken durchgeführt werden.

Natürlich ist jede Roadmap zur Kreislaufwirtschaft immer einzigartig und auf ein bestimmtes Unternehmen zugeschnitten. Und sie spiegelt somit seine Herausforderungen, Prioritäten und Perspektiven in diesem Bereich wider. Daher ist es Aufgabe der Einkaufsleiter, die Maßnahmen zu identifizieren und zu priorisieren, die für ihr Unternehmen sinnvoll sind, um zum ökologischen Wandel beizutragen und die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft zu fördern.

Durch eine verantwortungsvolle Beschaffungspolitik können sie nicht nur ihre Auswirkungen auf die Umwelt wirksam begrenzen (insbesondere durch die Reduzierung der indirekten Treibhausgasemissionen, bekannt als Scope 3), sondern auch Kosten reduzieren sowie aktuelle und zukünftige Vorschriften einhalten.

Wenn Sie mehr zu diesem Thema wissen möchten, laden Sie unser Whitepaper „Einkaufspolitik und CSR“ herunter.

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Manutan DeutschlandVerfasst am 25. April 2024

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