Wie kann man seine Kohlenstoffemissionen für eine nachhaltigere Lieferkette senken?

Nachhaltige Arbeitsplätze und Unternehmen
Senken Sie Ihre Kohlenstoffemissionen und entwickeln Sie eine nachhaltigere Lieferkette in Ihrem Unternehmen.

In den letzten Jahren haben aufeinanderfolgende Krisen deutlich gemacht, wie wichtig eine widerstandsfähige Lieferkette ist. Neben der strategischen, für viele Unternehmen sogar überlebenswichtigen Dimension zeigt sich, dass die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette mehr denn je auf den Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung beruht, die darauf abzielen, die Umwelt zu schützen und zu einem fortgesetzten Wachstum unserer Gesellschaften beizutragen. Während sich Unternehmen mit den Herausforderungen der CO2-Neutralität befassen, scheint die nachhaltige Lieferkette, die darauf abzielt, die Auswirkungen von Einkauf, Logistik und Transport auf die Umwelt zu verringern, eine mögliche Lösung zu sein.

Was ist eine nachhaltige Supply Chain?

Seit mehreren Jahrzehnten nehmen Umweltprobleme zu und breiten sich rund um den Globus flächenbrandartig in den einzelnen Ländern oder Regionen aus. Das Ergebnis ist die Klima- und Umweltkrise, in der wir uns gegenwärtig befinden.

Definitionsgemäß zielt eine nachhaltige Lieferkette (auch grüne Lieferkette genannt) darauf ab, die Umweltzerstörung (Treibhausgasemissionen, Verlust der Artenvielfalt, Erschöpfung der natürlichen Ressourcen usw.) durch die Einführung umweltfreundlicher Verfahren in den Betriebsabläufen zu mildern. Letztendlich besteht das Ziel darin, die ökologische Nachhaltigkeit zu verbessern. Doch die Vorteile sind sehr breit gefächert.

Denn nachhaltige Logistik und Lieferketten reduzieren die Umweltbelastung und die Produktionskosten, verbessern das Risikomanagement, fördern aber auch das Wirtschaftswachstum und schaffen einen Wettbewerbsvorteil in Form von Kundenzufriedenheit, positivem Image und guter Reputation. Das Konzept der nachhaltigen Supply Chain entwickelt sich weiter mit neuen Innovationen und Techniken, die darauf abzielen, die Menschen und den Planeten zu schützen.

Eine nachhaltige Lieferkette bedeutet, dass man seine Prozesse überdenken muss, um die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung in die traditionelle Lieferkette zu integrieren. Dies umfasst logistische Prozesse, die Auswahl von Lieferanten und den Einkauf von Materialien, das Produktdesign, die Herstellung und Montage, den Transport, den Vertrieb und das End-of-Life-Management.

Die unerlässliche Dekarbonisierung der Lieferkette

In dem Maße, wie sich die Berichte des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) über die globale Erwärmung häufen und für alle zur konkreten Realität werden, erscheint die Lieferkette über alle Branchen hinweg als das Mittel der Wahl.

Der im Dezember 2019 beschlossene Grüne Pakt für Europa (oder „Green Deal“) soll dazu beitragen, dass Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent wird. Es geht darum, die Europäische Union zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft zu machen.

Es überrascht nicht, dass der Lieferkette bei der Erreichung dieser Ziele eine Schlüsselrolle zugedacht ist. Laut McKinsey & Company entfallen beispielsweise bei Konsumgüterunternehmen über 80% der Treibhausgasemissionen auf die Lieferkette.

Darüber hinaus warnt die US-Umweltbehörde, dass der Fracht- und Transportsektor für den Großteil der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Und ein Ende ist nicht abzusehen! Wenn nichts in dieser Richtung unternommen wird, dürfte der Straßengüterverkehr in der EU bis 2050 um rund 50% zunehmen.

Ziel: Dekarbonisierung der Lieferkette

Um die Kohlenstoffemissionen der Lieferkette zu senken, ist ein umfassender Ansatz erforderlich. Denn diese ökologischen Herausforderungen betreffen alle Glieder der Logistikkette: Transport, Lager, Beschaffung, Verpackung, Vertrieb, Lieferung usw. Vernachlässigt man einen dieser Schritte, wäre das Endergebnis gefährdet.

Ein umfassender Ansatz innerhalb des Unternehmens

Vor diesem Hintergrund müssen sich die Akteure der Lieferkette insbesondere auf den Transport konzentrieren. Dies setzt natürlich den bevorzugten Einsatz von alternativen Verkehrsträgern mit geringeren Treibhausgasemissionen voraus, wie Huckepackverkehr, Binnenschifffahrt, Elektrofahrzeuge oder Biokraftstoffe. Und dazu gehört auch die Optimierung der Tourenplanung oder auch die Optimierung der Raumnutzung, sei es in Lkw, Containern usw.

Das Lagerhaus wiederum muss sich für die Energiewende einsetzen und den Einsatz erneuerbarer Energien unterstützen. Dies gilt auch für die Verpackung, deren Gestaltung besser durchdacht sein sollte durch die Anpassung der Größe der Verpackung an die Größe des Inhalts oder durch die bevorzugte Verwendung recycelter Materialien. Auch muss der Kreislaufgedanke in der Produktion Einzug halten und Wiederverwendung und Recycling sollten Vorrang haben.

Schließlich bedeutet eine nachhaltige Lieferkette, die richtigen Entscheidungen in Bezug auf die Beschaffung zu treffen. Dazu gehört insbesondere die Einführung einer verantwortungsvollen Beschaffungspolitik mithilfe von Lieferanten, die bestrebt sind, ihren CSR-Verpflichtungen (Corporate Social Responsibility) nachzukommen.

Technologie im Dienst einer nachhaltigen Lieferkette

Dabei sind digitale Technologien ein echter Zugewinn. Mithilfe der Vorhersagekraft der künstlichen Intelligenz kann die Nachfrage im Vorfeld ermittelt werden, während die Geolokalisierung eine Optimierung der Lkw-Touren ermöglicht. Besser ausgelastete Lkw, die weniger lang unterwegs sind, bedeuten weniger CO2-Emissionen.

WMS in Verbindung mit RFID- und 5G-Technologien ermöglichen es, die Ausführungskosten zu senken und die Lager- und Bestandsverwaltung sowie das Beschaffungsmanagement immer weiter zu verbessern. Diese Technologien bieten jedem Unternehmen die Möglichkeit, konkret für eine nachhaltigere Lieferkette einzutreten.

Nachhaltige Supply Chain – eine methodische Herangehensweise

Der Lean-Ansatz, der auf eine ständige Verbesserung der Prozesse abzielt, ermöglicht es, diese Komplexität methodisch anzugehen. Dieser Prozess umfasst vier wesentliche Schritte.

Schritt 1: Messung der Umweltauswirkungen der gesamten Lieferkette

Diese Bewertung betrifft alle Bereiche der Lieferkette. Das Weglassen eines einzigen Gliedes würde das Endergebnis verfälschen.

Schritt 2: Korrekturmaßnahmen ergreifen

Die kurz-, mittel- und langfristig durchgeführten Maßnahmen sollten ausschließlich darauf abzielen, die Umweltleistung der Lieferkette zu verbessern. Nachhaltigkeit und Effektivität dieser Maßnahmen hängen insbesondere von der Sensibilisierung und dem Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter, der gemeinsamen Nutzung von Lagern, von F&E-Anstrengungen sowie von einer ehrgeizigen Investitionspolitik ab.

Schritt 3: Leistungen verfolgen

Natürlich ist es unerlässlich, Indikatoren zu entwickeln, die in der Lage sind, die Entwicklung der Umweltleistung der Lieferkette zu bewerten und aufzuzeigen. Als Beispiel seien hier folgende Indikatoren genannt:

  • Der ECI (Environmental Condition Indicator), der die Auswirkungen einer Aktivität auf die Umwelt misst;

  • Der MPI (Management Performance Indicator), der zeigt, ob das Unternehmen die zuvor festgelegten Ziele erreicht hat und die gemessene Leistung den geltenden Vorschriften entspricht;

  • Der OPI (Operational Performance Indicator), mit dessen Hilfe die Ergebnisse der schrittweise eingeführten nachhaltigen Lieferkette mit der vorherigen Arbeitsweise der Lieferkette verglichen werden können.

Schritt 4: Die Ergebnisse nach außen und innen kommunizieren

Sobald die Ergebnisse vorliegen und gesichert sind, gibt es keinen triftigen Grund, sie nicht zu verbreiten. Sie haben nicht nur Signalwirkung, sondern tragen auch zum geschäftlichen Erfolg und zur Imagepflege des Unternehmens bei.

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Manutan DeutschlandVerfasst am 21. Dezember 2023

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